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Regenpfützen und Neonlichter
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    • Hamburg

      Dieses Woch­enende, noch so kurz, war viel zu teuer, als dass ich es mir hätte leis­ten sollen. Ich bin mir dessen bewusst, und den­noch ist es so, als wäre dieser Teil meines Empfind­ens wie aus­geschal­tet. Jen­er Hafen wird mir fehlen, er tut es schon jet­zt. Das Frieren im Wind und das Warten auf wer-weiß-schon, jene unbes­timmte Zukun­ft, jenes Etwas, das geschieht. Das Fal­l­en­lassen wird mir fehlen. Die Flucht nach vorne war längst über­fäl­lig.

      Ich füh­le, wie mit der Rück­fahrt die Last zurück­kehrt, wie sie sich nicht mehr im Wogen und Brechen des Wassers in den Lan­dungs­brück­en und an den Fähren verdün­nt und zer­spült. Jenes Ziel­lose, das plan­lose Sein wird mir fehlen.

      Das Schreien der Gleise unter dem Zug begleit­et mich und den Son­nenun­ter­gang, der müde durch die Scheiben fällt und mein Herz nicht erre­icht. Land­schaften fließen als form­lose Schat­ten an mir vor­bei, wie ein weinen­des Wabern auf ein­er grauweißen Wand. Die Frage kehrt zurück und ihre Antwort bleibt begraben in mir selb­st.

      Wohin jet­zt.

      Juni 10th, 2012 GMT +2 von
      Markus
      2012-06-10T19:20:50+02:00 2012-06-12T13:21:10+02:00 · 0 Kommentare
      Hamburg
      state of mind
      • Von ungesagten Worten

        Es ist jet­zt sechs Jahre her, aber so richtig verblassen will der Schreck­en nicht. Alle paar Jahre erin­nere ich mich daran, wie sie sich nan­nte und suche nach ihr. Gebe ihren Namen in Google ein, auf der Suche nach Spuren, die es nicht gibt. Tippe die Adresse ihres Blogs in der Way­back Machine ein und hoffe, dass etwas geschah, irgen­det­was ver­rück­tes, hoffe, dass ein neuer­er Stand archiviert wurde, wie ein schlechter Scherz oder ein Echo aus dem Nichts, aber nichts geschieht, nie geschieht etwas, immer ste­ht es still. Es ist immer 2006, es sind immer die alten Zeilen, es ist immer was ich noch und schon nicht weiß, es ist immer X und Y und der stechende Schmerz in Bauch, Kopf und Herz wenn ich daran denke, wie dumm ich war, wie dumm wir waren, wie sehr ich die Tage has­ste und wie sehr sie mir fehlen. Wie sehr sie mir fehlt.

        Ich habe dir etwas geschrieben, hat­te sie mir erk­lärt, aber ich kann es dir nicht geben.

        Ich erin­nere mich, wie wir eines Abends nicht weit der Zion­skirche und den Plätzen mein­er Kind­heit durch die Straßen gin­gen. Plöt­zlich blieb sie ste­hen, zeigte auf das Haus gegenüber: “Welch­es Fen­ster wäre deines?” fragte sie und schaute hin­auf. Ob es ein Test sei, fragte ich zurück und sie verneinte.

        Ein rot beleuchtetes Fen­ster zog mich an.

        So wie diese Nacht wer­den noch viele sein.
        Erst kom­men die Träume und man schläft noch nicht ein.
        Da kommt nun das Glück, dort kommt das Leid here­in.
        Ein Fen­ster wird hell und eines dunkel sein.
        Ein Fen­ster wird hell und eines dunkel sein.

        Und du bist so weit von mir.
        Ich denk an die Zeit mit dir.
        Und ich habe Angst um dich.
        Du denkst vielle­icht nie mehr an mich.

        So wie diese Nacht wer­den noch viele sein.
        Erst kom­men die Träume und ich schlaf noch nicht ein.
        So denk ich an dich. Und bin so ganz allein.
        Dein Fen­ster wird hell und meines dunkel sein.
        Dein Fen­ster wird hell und meines dunkel sein.

        Fran­coise Hardy — Ein Fen­ster wird hell

        Ihr Fen­ster war dunkel.

        Ich erin­nere mich an diesen Ort wie aus einem Traum, und in einem Traum kehrten wir dor­thin zurück, als es schon längst zu spät war. Hek­tisch lief sie voran, ihr Schal wehte um ihren Hals. Ich wollte ihr etwas schenken — und sollte es nie wieder kön­nen.

        In diesen Tagen starb zu vieles.

        Februar 22nd, 2012 GMT +2 von
        Markus
        2012-02-22T01:56:38+02:00 2012-02-28T00:01:06+02:00 · 0 Kommentare
        Silke
        state of mind
        • Wo “ich kann nicht” wohnt

          Schade: Dass Leute glauben, dass ich könne nicht mit Men­schen in Wirk­lichkeit hieße, ich wolle nicht mit Men­schen.
          Schlim­mer: Wenn sie glauben, dass Men­schen kön­nen mit mir bedeutet, dass das Gegen­teil der Fall wäre.

          Die trau­rige Warheit ist: “Ich kann nicht” wohnt tat­säch­lich in der “ich kann nicht”-Straße. Und dass ich langsam die Nase voll habe von “wann machen wir mal wieder was”.

          Dezember 7th, 2011 GMT +2 von
          Markus
          2011-12-7T21:18:06+02:00 2011-12-7T21:18:24+02:00 · 2 Kommentare
          state of mind
          • Köfferchen packen.

            Ich packe meine Kof­fer und nehme mit … nichts. Das wäre es: Ein­mal abhauen, ohne den ganzen Bal­last mit sich zu schlep­pen. Ein­mal abhauen und alle Brück­en hin­ter sich spren­gen — vergessen kön­nen, wer man ist, vergessen kön­nen, woher man kommt, vergessen, wovon man träumt. Die Reise und ich, wir sind alte Bekan­nte; Wir haben das Ver­schwinden im Blut … wenn bloß nicht diese riesi­gen Kof­fer wären.

            Ich weiß gar nicht, wann ich das erste Mal in Kof­fern gedacht habe. Damals schien mir das Bild tre­f­fend: Sachen pack­en, weg, nichts hin­ter­lassen. Je älter ich werde, desto mehr erkenne ich, dass dieses Bild nicht stim­men kann. Man ver­lässt einen Ort nie, ohne Spuren zu hin­ter­lassen, und — viel wesentlich­er — der Ort hin­ter­lässt Spuren auf dir.  The city changes you.

            In die Hände geklatscht. Worum geht’s. Was mich seit let­ztem Fre­itag ärg­ert ist das Gefühl, vorher gewusst zu haben, was passieren wird. Und, schlim­mer noch: Mich wider besseren Wis­sens doch darauf ein­ge­lassen zu haben. Es zuge­lassen zu haben, dass es mich berührt.
            Natür­lich ging es nach hin­ten los. Das schmerzt. Und dabei habe ich erst kür­zlich eini­gen Fre­un­den mit inbrün­stiger Lei­den­schaft erk­lärt, dass man niemals aufhören sollte, Dinge zu wagen. Vielle­icht klappt dieser auf­bauende Psy­choscheiß ja auch wirk­lich nur bei anderen.

            April 26th, 2011 GMT +2 von
            Markus
            2011-04-26T15:11:01+02:00 2011-04-26T15:11:01+02:00 · 2 Kommentare
            Allgemein
            • Ostern!

              Ich war etwas ver­wirrt, als ich, son­ntagabends am Abend­brot­tisch sitzend, fest­stellte, dass mein let­zter Besuch hier auf dem Lande bere­its über vier Monate zurück lag.

              Die Auszeit hier war bit­ter nötig; Die Stim­mung war über die let­zten Wochen ohne­hin schon ab Absinken und hat­te mit dem Ende des Kar­fre­itags, trotz zweistündi­gen Entspan­nungs­marsches durch die früh­mor­gendliche Stadt, ihren Tief­punkt deut­lich erre­icht. (Der Fre­itag hat­te sein gutes, das ist nicht vor der Hand zu weisen; Medaillen sind bloß lei­der oft zwei­seit­ig.)

              Dass das ver­längerte Woch­enende trotz­dem noch entspan­nend wurde, lag zum Einen an einem her­rlich spon­ta­nen — weil: Geplantem, aber kurzfristig umge­wor­fe­nen und dann doch durchge­führten — Tre­f­fen mit der wun­der­vollen Annett, dem heißen Tee am abendlichen Eltern­tisch (wahlweise ander­sherum) und den nächtlichen Unter­hal­tun­gen (und Lach­ern, und Strahlern) mit der verteil­ten Fam­i­lie im Netz.

              Das High­light der Woche war trotz­dem der Frosch.

              Froschn

              Und die Ente.

              April 25th, 2011 GMT +2 von
              Markus
              2011-04-25T17:09:48+02:00 2011-04-25T17:13:47+02:00 · 0 Kommentare
              frosch
              Allgemein
              • Das geht so nicht.

                Heute war ein komis­ch­er Tag. Ich hat­te mir wirk­lich vorgenom­men, irgend­wie grum­melig daherzukom­men, grum­melig durch die Mit­tagspause zu schlur­fen, grum­melig Feier­abend zu machen und grum­melig am Abend vor mich hin zu grum­meln. Wenn der Tag um Achte begin­nt, dann ist das auch alles sehr real­is­tisch.

                Der erste Fehler war wohl, mor­gens Kaf­fee zu trinken. In Folge bin ich wider­wär­tig gut gelaunt und aufgeschlossen in eine Vor­lesung eines neuen Kurs­es gestolpert, dessen Inhalt ich zwar noch nicht ganz überblicke, der aber witzig zu wer­den scheint. (Witzig like in “wir invertieren ein paar Matrizen 100ster Ord­nung, tausend Mal pro Sekunde und auch noch gle­ichzeit­ig”) Auf ein paar Gedanken hat er mich gebracht, die wur­den kurz­er­hand notiert. (May­er, der Forsch­er.)

                In der Mit­tagspause war es erstaunlich ruhig: Nie­mand da, der mich hätte vol­lquatschen und anätzen wollen und dazu gab es auch noch Extrakaf­fee (frisch). Ab da ging es dann so richtig abwärts: Eine etwas unspek­takuläre Lehrver­anstal­tung ohne anschließen­den Lab­o­raufen­thalt später wurde ich mit gegrill­tem Hüh­nchen­filet in Brötchen und Cola bom­bardiert — “friss das”, hat er gesagt, und “bitte­sehr”; Die Cola war natür­lich im Glas — lief etwas später mein­er erk­lärten Lieblingsnach­barin über den Weg, trank noch mehr Kaf­fee, pimpte mein neues Bonzen­handy — wider Erwarten völ­lig und hochgr­a­dig prob­lem­frei — mit einem neuen Betrieb­ssys­tem, entsch­ied mich, doch noch Piz­za kaufen zu gehen, woraufhin ich jen­er erk­lärten Lieblingsnach­barin erneut über den Weg lief — um dann im Super­markt von der Kassiererin anges­trahlt zu wer­den.

                In Summe: Ein Scheiß­tag für Miesepeter.

                Mor­gen muss ich zur Pest Post, ein Paket abholen. Vielle­icht klappt’s da dann ja bess­er, mit der schlecht­en Laune.

                April 2nd, 2011 GMT +2 von
                Markus
                2011-04-2T00:42:20+02:00 2011-04-2T01:11:27+02:00 · 0 Kommentare
                Allgemein
                • Von Fusseln und Blogbeiträgen

                  Blogs sind ja so ne Sache. Wenn mein Blog ein Hausti­er wäre — sagen wir: Eine Katze — dann wäre er ver­mut­lich inzwis­chen ver­hungert. Möglicher­weise wäre er auch vor Langeweile gestor­ben. Aus dem Fen­ster gehopst, vor lauter Ver­druss. Oder sonst­was.
                  Ich sehe natür­lich ein, der Ver­gle­ich hinkt ein wenig; Ich kann nun nicht ger­ade behaupten, dass mir mein Blog mor­gens um drei auf dem Bauch herum­springt, um beschäftigt zu wer­den. Mein Blog springt auch nicht mor­gens um fünf in der Spüle herum. Oder zerkratzt Möbel, und springt dann darauf herum. Mein Blog springt eigentlich über­haupt nicht. So gese­hen ist mein Blog wohl doch keine Katze.

                  Wollmäuse sind ein besser­er Ver­gle­ich. Mein Blog ist eine Woll­maus. Er sitzt stur und stumpf­sin­nig in der Ecke umher, küm­mert sich nicht darum, ob er betra­chtet wird oder nicht, ändert je nach Wind­hauch mal sein Ausse­hen und ist vor allem aber eines — näm­lich anges­taubt. Möglicher­weise ist meine Katze eben­falls eine Woll­maus.

                  Jet­zt muss ich mir nur noch über­legen, wie ich euch ablenke, während ich mir eine Über­leitung zum rel­e­van­ten Inhalt suche. Oh schaut, ein Eich­hörnchen!

                  Eichhörnchen auf Balkon

                  Bloggen. Als ich zulet­zt im Novem­ber 2009 angekündigt hat­te, meinen Blog “dem­nächst” einzu­stampfen, han­delte es sich dabei um eine inter­es­sante Mis­chung aus Schnau­ze voll, kein­er Muße zu schreiben und der schlicht­en Erken­nt­nis, dass die guten, alten Tage vor­bei waren. Seit einem Umbruch im Fre­un­deskreis anno 2006 gab es nichts wirk­lich per­sön­lich­es mehr zu sagen — eine Form von Selb­stschutz — und je mehr Tage ins Land strichen, desto unmo­tiviert­er wur­den die Beiträge, desto kürz­er wur­den die Sätze. Die geistre­iche Idee, zwis­chen diese knap­pen Sätze nun Bilder zu bet­ten führte let­ztlich lei­der auch bloß dazu, dass sich ein Foto an das näch­ste rei­hte — und mit Twit­ter kam dann das endgültige Aus. Klingt blöd — allerd­ings musste ich mir meine Mikroup­dates jet­zt auch nicht länger vor­w­er­fen, denn gibt es ja nun kaum einen besseren Ort für bek­loppte Einzeil­er als eben den, an dem nur ein­hun­dertvierzig Zeichen je Ein­wurf ges­tat­tet sind. Und an dem die Leute alle gewaltig einen an der Tüte haben. (Außer mir, natür­lich. Und Mut­ti. Aber Mut­ti twit­tert ja auch nicht.)

                  Alles wäre so schön ein­fach gewe­sen — hätte ich diesen ver­dammten Blog doch bloß loslassen kön­nen. Aber es kam dann natür­lich, wie es kom­men musste: Das Stück ist mir über die Jahre ans Herz gewach­sen, mit all den kleinen Updates und Lach­ern und Kon­tak­ten, die sich in der Zeit so fan­den. Also blieb er still­gelegt, aber ungelöscht.
                  Und plöt­zlich, zwei Jahre nach angekündigtem Kahlschlag, warf man mir die Frage zu, was denn nun eigentlich sei, mit mir, und dem Blog. Und wann es weit­ergin­ge.

                  Nun ja. Um ehrlich zu sein: Mir kribbelt es ja doch in den Fin­gern. Vielle­icht ist die Zeit ja ein­fach reif für einen neuen Ver­such. Und weil ich ja auch finde, man sollte viel weniger quatschen und stattdessen viel mehr machen, rede ich ab jet­zt nicht weit­er drüber und pro­biere es halt.

                  Oder — um es mit meinem Brud­er zu sagen — Frei nach Bud­dha: Da sind wir wieder.

                  März 31st, 2011 GMT +2 von
                  Markus
                  2011-03-31T23:22:42+02:00 2011-03-31T23:45:30+02:00 · 0 Kommentare
                  squirrel
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