Heute war ein komischer Tag. Ich hatte mir wirklich vorgenommen, irgendwie grummelig daherzukommen, grummelig durch die Mittagspause zu schlurfen, grummelig Feierabend zu machen und grummelig am Abend vor mich hin zu grummeln. Wenn der Tag um Achte beginnt, dann ist das auch alles sehr realistisch.
Der erste Fehler war wohl, morgens Kaffee zu trinken. In Folge bin ich widerwärtig gut gelaunt und aufgeschlossen in eine Vorlesung eines neuen Kurses gestolpert, dessen Inhalt ich zwar noch nicht ganz überblicke, der aber witzig zu werden scheint. (Witzig like in “wir invertieren ein paar Matrizen 100ster Ordnung, tausend Mal pro Sekunde und auch noch gleichzeitig”) Auf ein paar Gedanken hat er mich gebracht, die wurden kurzerhand notiert. (Mayer, der Forscher.)
In der Mittagspause war es erstaunlich ruhig: Niemand da, der mich hätte vollquatschen und anätzen wollen und dazu gab es auch noch Extrakaffee (frisch). Ab da ging es dann so richtig abwärts: Eine etwas unspektakuläre Lehrveranstaltung ohne anschließenden Laboraufenthalt später wurde ich mit gegrilltem Hühnchenfilet in Brötchen und Cola bombardiert — “friss das”, hat er gesagt, und “bittesehr”; Die Cola war natürlich im Glas — lief etwas später meiner erklärten Lieblingsnachbarin über den Weg, trank noch mehr Kaffee, pimpte mein neues Bonzenhandy — wider Erwarten völlig und hochgradig problemfrei — mit einem neuen Betriebssystem, entschied mich, doch noch Pizza kaufen zu gehen, woraufhin ich jener erklärten Lieblingsnachbarin erneut über den Weg lief — um dann im Supermarkt von der Kassiererin angestrahlt zu werden.
In Summe: Ein Scheißtag für Miesepeter.
Morgen muss ich zur Pest Post, ein Paket abholen. Vielleicht klappt’s da dann ja besser, mit der schlechten Laune.